Zitieren nach der APA, im Harvard-Stil oder in der deutschen Zitierweise (2025)

Inhalt

  • Allgemeine Zitierregeln für die Masterarbeit
  • Die deutsche Zitierweise
  • Zitieren nach dem Harvard-Prinzip
  • Die Zitierweise der APA
  • Zitierweisen für jeden Zweck in der Masterarbeit
  • Literatur

Zitate sind ein wesentlicher Bestandteil einer jeden wissenschaftlichen Arbeit. So sehr man sich einig ist, dass korrektes Zitieren unabdingbar ist, so uneinig ist man sichüber das Wie. Scheinbar unendlich viele Herangehensweisen haben sich quer durch alle wissenschaftlichen Disziplinen entwickelt, sodass man schnell die Übersicht verlieren kann. Dabei ist gerade bei der Quellenarbeit Sorgfalt das A und O. Die drei gängigsten Zitierweisen im deutschsprachigen Raum sind die deutsche Zitierweise, das Zitieren nach Vorgaben der APA sowie das Harvard-System.Einen Überblick gibt es hier.

Allgemeine Zitierregeln für die Masterarbeit

Unabhängig davon, welche der Zitierweisen man wählt, sind natürlich übergreifend die allgemeinen Regeln des korrekten Zitierens einzuhalten. Es müssen alle fremden Gedanken als solche gekennzeichnet werden. Dies kann entweder in Form eines direkten, in Anführungszeichen gesetzten Zitats oder als indirektes, paraphrasiertes Zitat erfolgen. Letzteres erfordert in der Quellenangabe den Zusatz „vgl.“. Zitate, die grammatikalische oder orthografische Fehler enthalten, werden mit diesen Fehlern übernommen – hinter das fehlerhafte Wort wird ein „[sic!]“ eingefügt. Auslassungen werden mit drei Punkten in eckigen Klammern gekennzeichnet.

Wenn man diese Basics des Zitierens verinnerlicht hat, kann man mit jeder der hier vorgestellten Zitierweisen bedenkenlos arbeiten.

Die deutsche Zitierweise

Als deutsche Zitierweise hat sich der Quellenverweis in Form von Fußnoten etabliert. Diese Herangehensweise hat den Vorteil, dass sie den Lesefluss des Textes nicht stört. Andererseits kann der Leser das Zitat erst nach einem abschweifenden Blick in die Fußnote richtig einordnen. Das klassische Format der deutschen Zitierweise orientiert sich an diesem Aufbau:

Nachname, Vorname, Titel. Erscheinungsort Erscheinungsjahr.

Diese Variante ist die Minimalausführung. Es gibt lediglich einen Autor, das Werk ist ein Einzelwerk und es gibt keinen separaten Herausgeber. Natürlich folgen nicht alle Quellen diesem simplen Schema, so kann sich sogar die Interpunktion sehr unterscheiden. Wenn man aus einem Sammelband, einer Zeitschrift oder ähnlichem zitiert, kann die Fußnote schnell auf zwei Zeilen anwachsen. Ein Beispiel dafür wäre folgende Ausführung:

Nachname, Vorname1, Nachname, Vorname2, Nachname, Vorname3, Titel, in: Reihe/Band, hg. von Vorname Nachname 4, Erscheinungsort Erscheinungsjahr, S.Seitenzahl.

Dieser ausführliche Vollbeleg kann (ohne die Seitenzahlenangaben) direkt ins Literaturverzeichnis übernommen werden (mit allgemeinen/keinen Seitenangaben). In der Fußnote ist er jedoch nur beim erstmaligen Bezug auf eine Quelle nötig. Wird im weiteren Text erneut auf die gleiche Quelle verwiesen, reicht der Kurzbeleg. Dieser hat normalerweise das Format „Nachname (Jahr), Titel, S.Seitenzahl“. Manchmal wird auch auf die Nennung des Titels im Kurzbeleg verzichtet. Das ist jedoch nur zu empfehlen, wenn man nicht mit zwei verschiedenen Quellen des gleichen Autors arbeitet. Die Verwechslungsgefahr steigt, je kürzer die Quellenangabe ist und ein falsch zugeordnetes Zitat kann die gesamte Arbeitsleistung in Verruf bringen und bei einer Plagiatsprüfung zum Plagiatsverdacht führen.

Zitieren nach dem Harvard-Prinzip

Wenn man nach dem Harvard-Prinzip zitiert, findet man statt Fußnoten Kurverweise direkt hinter dem Zitat. Allerdings gab es nie ein allgemeingültiges Regelwerk, in dem alle formalen Details festgehalten wurden, sodass Harvard-Prinzip nicht gleich Harvard-Prinzip ist. Trotz aller Abweichungen lassen sich jedoch einige Fixpunkte ausmachen. Das inzwischen anerkannte Standardformat für den Kurzbeleg ist

(Nachname Jahr:Seitenzahl)

Die Seitenzahl gibt manüblicherweise ohne das Kürzel „S.“ an, der Titel der Quelle wird nicht erwähnt. Wenn man mehrere Werke vom einem Autor aus einem Jahr heranzieht, unterscheidet man siedurch die Kürzel a, b, c. Man kann sie ohne Leerzeichen direkt hinter der Jahreszahl einfügen:

(Nachname Jahra:Seitenzahl)

(Nachname Jahrb:Seitenzahl)

Ein Stolperstein beim Nutzen des Harvard-Prinzips ist die richtige Zeichensetzung. Bei direkten Zitaten setzt man die Klammer mit dem Kurzverweis hinter den Punkt und die Anführungszeichen. Bei indirekten Zitate gehört der Verweis quasi zum Satz dazu, den Punkt setzt manhinter dieschließende Klammer. Aber auch wenn man nach dem Harvard-Prinzip zitiert, muss man natürlich am Ende ein ausführliches Literaturverzeichnis anlegen.

Die Zitierweise der APA

Auch die American Psychological Association hat ihre eigenen Richtlinien zum korrekten Zitieren aufgestellt. Der deshalb sogenannte APA-Stil setzt wie das Harvard-Prinzip auf Kurzverweise im Fließtext.Im Großen und Ganzen entspricht diedort beschriebene Zitierweise dem Autor-Jahr-System. Lediglich in der kleineren Formatierung unterscheiden sich die beiden Stile. Je nachdem welcher Auslegung des Harvard-Prinzips man folgt, kann man auch im späteren Literaturverzeichnis Unterschiede ausmachen. Diese sollen aufgrund der individuellen Auslegung des Harvard-Systems an dieser Stelle keine Rolle spielen. Statt des Doppelpunkts bedient sich der APA-Stil des Kommas, um Jahr und Seitenzahl voneinander abzugrenzen. Zusätzlich wird wie auch in der deutschen Variante das Kürzel „S.“ genutzt:

(Nachname, Jahr, S.Seitenzahl)

Zitierweisen für jeden Zweck in der Masterarbeit

Welche Zitierweise wann angebracht ist, ist schwer zu pauschalisieren. Esgibt die Faustregel, dass der deutsche Stil vor allem in den Geistes- und insbesondere den Sprachwissenschaften zum Einsatz kommt. Der Harvard-Stil hingegen ist in den Wirtschaftswissenschaften zu Hause. DerAPA-Style wird naturgemäß in der Psychologie und den Sozialwissenschaften, also für empirische Arbeiten genutzt. Diese Richtlinien sind aber keineswegs verbindlich. Deshalb sollte man sich vorab bei der jeweiligen Fakultät oder beimProfessur informieren, welcher Stil für die Masterarbeit gewünscht ist. Diesen sollte man dann auch konsequent beider gesamten Arbeit durchziehen (vgl. Balzert et al. 2008:96). Ein Mix zwischen verschiedenen Zitierweisen ist ein No-Go. Und was wäre ärgerlicher, als eine schlechte Benotung, die man sich mit einer guten Quellenarbeit im falschen Format einfangen könnte? In einer solchen Situationkann aber auch ein Lektorat der Masterarbeit helfen. Hier wird auch auf eine einheitliche Zitation geachtet.

Die meisten Universitäten bieten online eine Übersicht über die formalen Bedingungen der anzufertigenden Seminararbeiten an. Dort findet man auch alle Informationen rund um das korrekte Zitieren (Siehe die z.B.Universität Göttingen). Alle Details und neuesten Änderungen zum APA-Stil kann man sich direkt von der Website der American Psychological Association holen.

Literatur

Balzert, Helmut et.al. (2008): Wissenschaftliches Arbeiten. Wissenschaft, Quellen, Artefakte, Organisation, Präsentation, Witten.

Weiterführende Literatur:

Sandberg, Berit (2013): Wissenschaftliches Arbeiten von Abbildung bis Zitat: Lehr- und Übungsbuch für Bachelor, Master und Promotion, München.

Zitieren nach der APA, im Harvard-Stil oder in der deutschen Zitierweise (2025)

References

Top Articles
Latest Posts
Recommended Articles
Article information

Author: Barbera Armstrong

Last Updated:

Views: 6113

Rating: 4.9 / 5 (59 voted)

Reviews: 90% of readers found this page helpful

Author information

Name: Barbera Armstrong

Birthday: 1992-09-12

Address: Suite 993 99852 Daugherty Causeway, Ritchiehaven, VT 49630

Phone: +5026838435397

Job: National Engineer

Hobby: Listening to music, Board games, Photography, Ice skating, LARPing, Kite flying, Rugby

Introduction: My name is Barbera Armstrong, I am a lovely, delightful, cooperative, funny, enchanting, vivacious, tender person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.